Schinkenmesser – lange Klinge, scharfe Schneide
- lange, schmale Klinge
- scharfe Schneide
- ohne Zacken
- ca. 15 bis 30 cm Länge
Schinkenmesser Test & Vergleich 2024
Bei einem Schinkenmesser handelt es sich um einen Küchenhelfer, der speziell zum Schneiden von Schinken entwickelt wurde. Mit diesem Modell können problemlos hauchdünne Scheiben abgeschnitten werden, weshalb Profis es auch gern zum Tranchieren von Fleisch oder zum Filetieren von Fisch verwenden. Es zeichnet sich durch eine lange, schmale Klinge aus, die mit einer extra scharfen Schneide ausgestattet ist.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Schinkenmesser kaum von einem herkömmlichen Kochmesser. Allerdings wird auf den zweiten Blick ersichtlich, dass dessen Klinge deutlich länger und schmaler konzipiert ist. Für hauchdünne Scheiben als Ergebnis, ist dieses Modell mit einer extrem scharfen Schneide ausgestattet. Deshalb bezeichnen Experten diese Art auch als „Tranchiermesser“. Mit einer breiteren Klinge müsstest du zu viel Druck auf das Fleisch ausüben, sodass die Scheiben automatisch dicker würden. Das Schinkenmesser hingegen gleitet problemlos durch die gewünschten Lebensmittel hindurch.
Die Klingen – meist in unterschiedlichen Längen
Die Länge der Klingen variiert stark. Während einige Modelle gerade einmal 15 cm lang sind, messen andere Produkte knapp 30 cm. Im Durchschnitt kommen die Längen 20 cm, 21 cm und 23 cm bei Hobbyköchen gut an, da sich diese auch für Anfänger handlich zeigen.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass du bei einem großen, dicken Stück Schinken ein Messer mit einer längeren, schmaleren Klinge benötigst. Mit diesem schaffst du es, das gewünschte Stück Fleisch in wenigen Zügen abzuschneiden, da die Bewegung deutlich länger ist. Vor allem, wenn du regelmäßig viel Fleisch oder Fisch schneiden möchtest, erweist sich dies als äußerst komfortabel, denn du benötigst deutlich weniger Kraft.
Wie du den Schinken mit einem Tranchiermesser professionell schneidest, erfährst du in diesem Video:
Klingenbreite und Schärfe der Schneide
- Die ideale Klingenbreite: Die gängigen Klingenbreiten liegen bei ca. 1,8 bis 3,3 cm. Je geringer die Klingenbreite, desto hauchfeiner die Scheiben.
- Die ideale Schärfe der Schneide: Die Schneide muss so scharf sein, dass das Messer fast von selbst durch den Schinken gleitet. Um dies zu erreichen, sollte sie beidseitig geschliffen sein. Hierdurch wird die Schnittkante deutlich kleiner, was ebenfalls für ein gutes Gleiten sorgt.
Schinkenmesser mit Kullen – für ein noch besseres Ergebnis
Neben dem klassischen Schinkenmesser oder Lachsmesser, gibt es Modelle mit einem sogenannten Kullenschliff. In diesem Fall befinden sich an der Unterseite der Klinge in Richtung Schneide kleine Einkerbungen. Diese tragen dazu bei, dass sich der Schinken deutlich besser von der Klinge löst. Er bleibt also nicht kleben und kann bei der Verarbeitung nicht zerreißen. Dafür fällt die Klingenbreite bei diesen Modellen meist etwas deutlicher aus.
Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Du schneidest den Schinken in gleichmäßigen Bewegungen von der Keule. Bei einem herkömmlichen Schinkenmesser kann es passieren, dass der Schinken an der Klinge haften bleibt, sodass er reißt. Mit den Kullen wird dieses Risiko erheblich minimiert. Durch die Kullen verringert sich zum einen die Auflagefläche des Schinkens. Gleichzeitig sammelt sich in den Kullen Luft, wodurch sich der Widerstand nochmals senkt.
Materialien und Verarbeitung – Klinge aus Edelstahl oder Damaszenerstahl
Bei einem hochwertigen Schinkenmesser darf sich die Klinge keinesfalls verbiegen. Sie sollte daher zumindest aus robustem und rostfreiem Edelstahl bestehen. Eine deutlich bessere, jedoch teurere Variante bietet der Damaszenerstahl. Für die Herstellung dieses Materials verwenden die Hersteller mindestens zwei Stahlsorten. Sie binden sie abwechselnd ein, sodass eine überaus feste und hochwertige Struktur entsteht, die das Messer noch stärker macht.Zwar kannst du ein Schinkenmesser jederzeit nachschleifen. Allerdings ist dies mit einem großen Aufwand verbunden. Wenn du von Anfang an auf einen möglichst harten Stahl achtest, verminderst du den Abrieb deutlich, sodass du seltener nachschleifen musst.
Materialien für Klingen in der Übersicht:
Material | Eigenschaften |
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Edelstahl |
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Damaszenerstahl |
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Japanischer Damast |
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Der Griff – je kürzer, desto besser
Im Vergleich zum langen Klingenstück ist der Griff des Schinkenmessers deutlich kürzer, sodass er meist nur ca. 5 cm lang ist. Dies erhöht den Druck beim Schneiden. Wären beide Teile gleich lang, würdest du das Messer wahrscheinlich sehr weit hinten umgreifen und hättest deutlich weniger Kraft. Außerdem käme es zu einer Art „Kontrollverlust“. Dir würde das Feingefühl fehlen, mit dem du die Scheiben möglichst dünn schneidest.
Für einen hohen Komfort sorgt also ein kurzer und ergonomisch geformter Griff, den du optimal umfassen kannst. Über die Hand übst du somit den perfekten Druck aus. Du hast die Wahl zwischen folgenden Materialien:
- Holzgriff: Die Holzgriffe sind glatt geschliffen, sodass du dir keinen Holzsplitter einholen wirst. Außerdem hältst du das Messer durch den Holzgriff sicher. Es besteht ein sehr geringes Risiko des Abrutschens.
- Kunststoffgriff: Auch der Kunststoffgriff, der meist schwarz ist, liegt gut in der Hand und bietet einen hohen Komfort. Allerdings kannst du im Vergleich zum Holzgriff leichter abrutschen, wenn deine Hand feucht ist.
- Stahlgriff: Diese Variante verwenden die Hersteller oft bei Schinkenmessern, die in einem Stück gearbeitet werden. Dies erzeugt einen überaus edlen Look und wirkt stabil. Allerdings bist du im Komfort deutlich eingeschränkt. Du rutscht möglicherweise schnell ab, der Griff ist sehr kalt und er kann sogar in der Hand wehtun, wenn du beim Schneiden viel Kraft aufbringst. Dafür folgt er den hygienischen Ansprüchen in der Gastronomie.
Die Vor- und Nachteile der Schinkenmesser
Vorteile | Nachteile |
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Einsatzbereich und Handhabung von Schninkenmessern – es muss gerade anliegen
Durch die lange, schmale und scharfe Form schneidest du deinen Schinken problemlos vom Stück. Der Vorteil: du musst nur wenige Sägebewegungen durchführen, um die gewünschte Scheibe abzuschneiden. Lege das Schinkenmesser an der gewünschten Stelle an und bewege es wie eine Säge vorwärts und rückwärts. Übe lediglich einen leichten Druck aus, denn ein zu starker Kraftaufwand macht die Scheibe nach unten hin dicker. Bewegst du das Messer gleichmäßig vor und zurück, gleitet es praktisch wie von selbst durch den Schinken.
Spanisches Schinkenmesser oder Allesschneider?
Neben dem klassischen Schinkenmesser, wie wir es kennen, gibt es zwei weitere Varianten, auf die wir nachfolgend näher eingehen möchten:
Modell | Besonderheiten |
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Spanisches Schinkenmesser für Serrano-Schinken |
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Allesschneider / Brotmaschine mit Schinkenmesser |
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Die Preise – je hochwertiger der Stahl, desto teurer das Schinkenmesser
Die Preisspanne der Schinkenmesser ist enorm. Von unter 40 Euro bis zu mehr als 1.800 Euro ist nahezu alles dabei. Umso wichtiger ist es, dass du nicht blind das erstbeste Produkt kaufst, sondern zuvor deinen Bedarf ermittelst und ein Messer findest, welches deinen Qualitätsansprüchen genügt. Sicherlich benötigst du in deiner Küche kein Profi-Messer für 1.800 Euro. Dennoch solltest du gezielt nach einem Modell schauen, welches den Schinken optimal schneidet, welches gut in der Hand liegt und dessen Schnittkante du nicht ständig nachschleifen musst.
Kaufkriterien für Schinkenmesser – Qualität steht im Fokus
Wie erwähnt, spielt die Qualität eine besonders große Rolle, egal, ob du ein Profimesser oder ein Modell für den Hausgebrauch benötigst. Wir möchten dir kurz erklären, auf was du beim Kauf deines neuen Schinkenmessers achten solltest:
Kriterium | Hinweise |
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Klinge |
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Material Klinge |
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Material Griff |
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Die wichtigsten Hersteller – Graef, Zwilling und Ritter
Da das Schinkenmesser sich hervorragend zum präzisen Schneiden eignet, sollte sich mindestens ein solches Modell in jedem Haushalt finden. Die besten Angebote aus dieser Kategorie stammen von den folgenden Herstellern:
Hersteller | Besonderheiten |
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Graef |
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Zwilling (beispielsweise „Five Star“ oder „Professional S“) |
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Ritter (beispielsweise „Icaro“) |
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Große Unterschiede zwischen den Herstellern ergeben sich in erster Linie in Bezug auf den Preis. Außerdem fallen die Klingenlängen sowie die Klingenbreiten unterschiedlich aus. Auch andere Marken bieten hochwertige Küchenmesser an. Für deine Hobbyküche kannst du dich bei der Suche auch auf die folgenden Hersteller fokussieren:
- WMF
- Wüsthof
- Güde
- Victorinox
- Laguiole
- Berghoff
- Krups
- Fiskars
- Solingen
- Marsvogel
- Wakoli
- Burgvogel
Die 4 beliebtesten Schinkenmesser
KAI Shun Classic Schinkenmesser mit Kullenschliff
Besonderheiten
- Klingenlänge: 23 cm
- Damaszenerstahl/VG MAX Stahl
- rostfrei
- mit Kullenschliff
- Gesamtlänge: 35,2 cm
Hochwertiges Güde Schinkenmesser aus der ALPHA Serie
Besonderheiten
- Klingenlänge: 26 cm
- Farbe: Schwarz
- geschmiedet
- Wurstmesser
- Artikelgewicht: 200 g
KAI Shun Classic Fleischmesser
Besonderheiten
- Klingenlänge: 18 cm
- VG MAX Stahl, extrem hart
- Damaszenerstahl, 32 Lagen
- Japanische Schmiedekunst
- konvexer Klingenschliff
KAI Wasabi Black Schinkenmesser
Besonderheiten
- Klingenlänge: 23 cm
- schwarzer Griff
- polierte Edelstahlklinge
- Härtegrad: 58
- japanische Klingenform
Schinkenmesser selber schärfen: Geht das?
Sehr hochwertige Schinkenmesser müssen in der Regel nicht nachgeschliffen werden. Die Klingen sind in diesen Fällen derart fein gearbeitet und verfügen über eine hervorragende Härte, sodass sie sich nicht abnutzen. Stellst du jedoch fest, dass das Modell an Schneidleistung verliert, kannst du es nachschleifen. Gehe hierbei aber äußerst vorsichtig vor und überlasse ein sehr teures, hochwertiges Messer lieber einem Profi.
Für beidseitig geschliffene Klingen kannst du folgendermaßen vorgehen:
- Weiche das Messer für 5 bis 10 Minuten in lauwarmem Wasser ein.
- Nimm einen Schleifstein zur Hand und lege die erste Seite auf diesen auf.
- Halte das Messer in einem Winkel von ca. 15° und ziehe es von der Klingenspitze beginnend über den Schleifstein. Zähle unbedingt mit, wie viele Bewegungen du machst. Bringe ein wenig Druck auf, damit die Klingenkante wirklich am Schleifstein anliegt.
- Wenn du eine deutliche Veränderung bemerkt hast, wende das Messer und schleife die andere Klingenseite. Führe hier die gleiche Anzahl an Bewegungen durch, um ein identisches Ergebnis zu erzeugen.
- Nach dem Schleifen solltest du das Messer unbedingt mit heißem Wasser abspülen, damit sämtliche abgeschliffenen Splitter vollständig entfernt werden.
Für einseitig geschliffene Klingen kannst du folgendermaßen vorgehen:
- Weiche das Messer für 5 bis 10 Minuten in lauwarmem Wasser ein.
- Verwende einen Schleifstein und setze die Messerklinge in einem Winkel von ca. 45° auf. Ziehe das Messer wieder von der Klinge an über den Schleifstein und zähle die Bewegungen mit. Gib etwas Druck auf das Modell.
- Wende nun das Messer und schleife es auch von der stumpfen Seite. Allerdings führst du lediglich ein Zehntel der Anzahl der Bewegungen aus. Beim Schleifen dieser Seite muss die Klingenkante zudem flach auf dem Schleifstein aufliegen.
- Spüle das Messer nach dem Schleifen mit heißem Wasser ab.
Beachte die Reinigungs- und Pflegehinweise des Herstellers
Einige Schinkenmesser können problemlos in der Spülmaschine gereinigt werden. Allerdings gibt es auch Hersteller, die hiervon dringend abraten, denn jedes Spülen in der Maschine kann zum Abstumpfen der Klinge beitragen. Letztere Modelle solltest du außerdem auf keinen Fall mit einem kratzigen Schwamm oder Spülmittel reinigen, denn dies könnte die Oberflächenstruktur schädigen.
Bewahre das Schinkenmesser an einem sicheren Ort auf
Schinkenmesser sind sehr scharf und stellen daher eine enorme Verletzungsquelle dar. Am besten bewahrst du es stets an einem kindersicheren Ort auf. Wir empfehlen als Aufbewahrungsort eine Besteckschublade, in der es ein eigenes, mit einem Tuch gepolstertes Fach erhält. Bei Bedarf kannst du die Schublade mit einer Kindersicherung ausstatten. Als Alternative zur Besteckschublade eignet sich auch ein Messerblock. Allerdings ist dieser für Kinder frei zugänglich.
Kundentipp – Schinkenmesser im Messerblock aufbewahren
Verschiedene Kunden haben berichtet, dass sie eine Aufbewahrung der Messer in einem Messerblock empfehlen. Offensichtlich sind die Klingen mancher Produkte derart scharf, dass sie in die Besteckschublade einschneiden. Auch die von den Herstellern mitgelieferten Hüllen eignen sich offensichtlich nur als Notlösung und nicht zur dauerhaften Messerlagerung.
Wichtige Fragen und Antworten zu Schinkenmessern
Nachfolgend möchten wir auf die häufigsten Fragen zum Thema „Schinkenmesser“ eingehen:
Was muss ich bei der Verwendung beachten?
Wenn du dich für ein Schinkenmesser entscheidest, benutze dieses niemals zum Schneiden anderer Lebensmittel. Es sollte nur zum Schneiden von Schinken oder Fisch verwendet werden. Ebenso dient es dem Tranchieren. Als Schneideunterlage verwendest du am besten ein Holz- oder Kunststoffbrett. Nicht geeignet ist eine Unterlage aus Glas, da dieses Material die Klingenkante abstumpfen lässt.
Welche weiteren Kochmesser benötige ich?
Ob Profi oder Hobbykoch – folgende weitere Messer sollten in deinem Haushalt nicht fehlen:
- Steakmesser
- Allzweckmesser (beispielsweise Santokumesser)
- Brotmesser
- Gemüsemesser
- Spezielles Filetiermesser zum Braten
Herkömmliches Schinkenmesser oder elektrischer Allesschneider?
Über die Verwendung dieser Küchenhelfer scheiden sich die Geister. Ein professioneller Koch wird sicherlich immer dazu raten, ein klassisches Lachsmesser zu verwenden. Der Grund besteht darin, dass durch die Verwendung eines manuellen Schinkenmessers mehr Geschmack freitritt, da die Oberflächenstruktur des Schinkens deutlich weniger zerstört wird als bei der Verwendung eines Allesschneiders. Wenn du es jedoch eilig hast oder regelmäßig große Mengen schneiden musst, erweist sich die elektrische Variante für dich möglicherweise als besser. In diesem Fall solltest du Schinkenmesser plus Allzweckmaschine kaufen.
Fazit – Die Klinge ist entscheidend
Entscheidest du dich für ein hochwertiges Schinkenmesser, welches mit einer scharfen, langen Klingen ausgestattet ist und über einen hohen Härtegrad verfügt, wirst du viele Jahre lang Freude daran haben. Achte auf ein Modell, dessen Klinge sehr schmal, dafür aber lang ist. Im Gegensatz dazu sollte der Griff kurz sein, damit du einen guten Druck aufbauen und hauchdünne Scheiben des Fleisches schneiden kannst. Die Klinge sollte bis zum Griffende durchgehen, damit sie nicht abbrechen kann.