Fischmesser – spezielles Besteck für Fischliebhaber
- eher stumpf
- breite Klingenform
- keine Schneide
- gehört zum Tafelbesteck
Fischmesser Test & Vergleich 2024
Kaum eine andere Messerart zeigt sich so vielseitig und besitzt so viele Facetten, wie das Fischmesser. Hobbyköche und Fischliebhaber verbinden aber jeweils andere Eigenschaften damit. Als Tafelbesteck besitzt es eine breite Klinge, läuft leicht spitz zu und ist ohne Schneide gefertigt. Das heißt: du bekommst ein stumpfes Besteckmesser an deinen Teller gelegt. Es dient zur feinen Zerteilung des zubereiteten Fischs und verhindert, dass eine Gräte durchgeschnitten wird. Als Kochmesser wiederum kann es mehrere Formen annehmen – von kurz und gedrungen bis hin zu lang und schmal. Gleichermaßen gibt es flexible und starre Klingen. Der wesentliche Unterschied liegt aber in der Schärfe. Während das Tafelbesteck eher stumpf gehalten ist, zeigen sich die Kochmesser und Filetiermesser sehr scharf und professionelle angeschliffen. Weitere Unterschiede und Vorteile der jeweiligen Modelle wollen wir in den folgenden Abschnitten näher beleuchten.
Fischmesser als Tafelbesteck – meistens stumpf
Fisch ist eine recht edle Speise, die ein besonderes Fischbesteck erfordert. Es besteht aus einer Gabel und einem breiten stumpfen Messer. So trennst du das zarte Filet von Haut und Gräten und führst es deutlich einfacher zur Gabel. Das Fleisch ist deutlich weicher als andere Lebensmittel und muss nicht erst geschnitten werden. Etwas Druck genügt, um es selbst von schwer zugänglichen Stellen zu lösen. Die stumpfe Klinge besitzt aber noch eine andere Bewandtnis. Würdest du den Fisch mit einer scharfen oder gar gezahnten Schneide zerteilen, schneidest du die Gräten mit. Sie bleiben im schlimmsten Fall im Hals stecken, führen zum Ersticken und stellen ein Risiko für die Gesundheit dar.
Durch die große und breite Form des Messers fällt dir das Filetieren leichter. Der Fisch lässt sich gut anheben und in Mundgerechte Stücke teilen. Von der Gesamtgröße her passen die Modelle meist zum restlichen Tafelbesteck. Das heißt: Du brauchst keine zusätzliche Gabel, sondern tauscht einfach das herkömmliche Tafelmesser gegen das Fischmesser aus.
Weitere Fischmesserarten – zum Kochen und Zubereiten
Hobbyköche und Profis kennen solch ein Messer aber auch direkt aus der Küche. Es kann dabei unterschiedliche Formen annehmen, ziemlich lang oder gar gedrungen sein. Japanische Sashimi-Messer sind beispielsweise recht groß und werden gern zur Zubereitung von Fisch verwendet. Beim Debamesser oder beim Yanagiba ist die Klinge wiederum recht schmal. Eine Gemeinsamkeit tritt bei diesen Modellen jedoch auf: sie sind im Vergleich zum Tafelbesteck sehr scharf. Nur so lassen sich die filigranen Arbeiten am Fisch gut durchführen. Welches Messer letztlich bei dir zum Einsatz kommt, hängt vom jeweiligen Fisch und dem Arbeitsvorgang ab. Folgende vier Modelle sind besonders beliebt:
- Filetiermesser (Lachsmesser): Das Fischfiletiermesser ist enorm lang und dient zum Herauslösen der Filets. Die Klinge ist sehr schmal angelegt und misst bis zu 25 cm. Das Material zeigt sich sehr flexibel, sodass du präzise am Verlauf der Fischgräten ansetzen kannst. Durch die schlanke Spitze lassen sich ebenso schwer zugängliche Bereiche zuschneiden.
- Sashimi und Yanagiba: Hierbei handelt es sich um traditionelle japanische Kochmessers. Sie finden ihren Einsatz gern bei Sushiköchen und sind meist nur einseitig angeschliffen. Der Umgang erfordert daher etwas Übung und ist an Rechts- und Linkshänder angepasst. Auch bei diesem Modell ist die Klinge relativ lang bis zu 36 cm, damit selbst feine Streifen und Schnitte gelingen.
- Kurzes Fischmesser (Ergogrip): Muss der Fisch erst noch ausgenommen und entschuppt werden, gibt es ein Spezialmesser für diesen Aufgabenbereich. Die Modelle sind relativ gedrungen und besitzen eine nur kurze Klinge. Zu dieser Gruppe gehören auch die Stechmesser, Jagdmesser und die Anglermesser.
- Debamesser: Die Deba Messer gehören ebenso zu den japanischen Küchenmessern, besitzen einen hohen Klingenrücken und sind nur einseitig angeschliffen. Die breite Fläche schlägt selbst härtere Fischgräten mühelos durch. Geübte Köche nutzen dieses Messer sowohl zum Ausnehmen als auch zum Filetieren.
Die Materialien – meist aus Edelstahl
Die Fischmesser des Tafelbestecks bestehen überwiegen aus rostfreiem Edelstahl. Dadurch sind sie robust, einfach zu reinigen und beeinflussen nicht den Geschmack der Speisen. Schließlich kommt das Material direkt mit den fertigen Speisen in Kontakt. Früher verwendete man eher Silber als recht weiches Material, das nicht angeschliffen werden musste. Allerdings brachte es Geschmacksveränderungen mit sich und war aufwendiger in der Pflege.
Auch die professionellen Küchenmesser zur Fischbearbeitung können aus Edelstahl bestehen. Darüber hinaus gibt es gerade bei den japanischen Modellen andere Materialien, wie rostfreier Carbonstahl oder Damaszener Stahl. Er zeigt sich robust und ist gleichzeitig flexibel. Man erkennt ihn an seiner besonders gefalteten Optik. Außerdem bieten dir Damastmesser eine enorme Schärfe und eine hohe Langlebigkeit. Neben dem Klingenmaterial spielt noch der Handgriff eine wichtige Rolle. Er sollte möglichst rutschfest sein. Glatte Griffe aus Metall oder Kunststoff sind in der Küche nicht gern gesehen und bergen Verletzungsgefahren. Bei den kürzeren Fischmessern gibt es einen Sicherheitsgriff, damit deine Hand nicht einfach abrutscht.
Geschichtliche Hintergründe – Fischmesser als Statussymbol
Das Fischmesser galt Anfang des 19. Jahrhunderts als ebenso edel, wie Krebsmesser, Hummermesser oder eine Austerngabel. Das hochwertige Tafelbesteck war nur der feinen Gesellschaft vorbehalten und so gab es für fast jedes Gericht auch ein anderes Gedeck. Während anfangs die Modelle noch aus reinem Silber bestehen, greift man später auf den robusten und pflegeleichten Edelstahl zurück. Bis heute ist ein modernes Fischbesteck noch ein gern gesehenes Geschenk für den eigenen Haushalt.
Die Vor- und Nachteile am Fischmesser
Vorteile | Nachteile |
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Einsatzbereich und Handhabung – vom Vorbereiten zum Filetieren
Fischmesser dienen dazu, alle Tätigkeiten rund um das Lebensmittel Fisch auszuführen. Aber nicht jedes Modell ist hier für jede Aufgabe geeignet. Es gibt deshalb nicht das allgemein gültige Fischmesser, sondern du musst die einzelnen Einsatzbereiche genauer definieren. Folgende Arbeitsschritte sind rund um den Fisch zu erledigen:
- Vorbereiten – Fisch korrekt aufschneiden, säubern und ausnehmen
- Entschuppen – löst die Schuppen von der Haut ab
- Enthäuten – bei manchen Fischen muss die Haut abgenommen werden
- Portionieren – zerteilt den Fisch in ordentliche Portionen
- Filetieren – löst feine Filets von den Gräten
Optimale Ergebnisse bekommst du nur mit dem richtigen Modell. Setzt du auf ein falsches, zerschneidest du beispielsweise ungewollt die Fischgräten oder zerstörst die feinen Filets. So unterschiedlich die einzelnen Fischarten sind, so unterschiedlich sind auch die Gerichte. Sushi erfordert wieder anderes Werkzeug als das Servieren einer Forelle Müllerin Art. Gerade die japanischen Schnitttechniken und die einseitig angeschliffenen Messer sind nicht einfach zu bedienen. Sushiköche lernen über zehn Jahre lang, um die Kunst zu beherrschen. Hier gibt es sogar spezielle Fischmesser für Linkshänder. Wer es als Kochmesser einsetzen möchte, sollte folgende Punkte in der Handhabung beachten:
- Achte auf eine sehr scharfe Messerklinge.
- Trockne deine Hände und die Klinge vor der Verarbeitung ab.
- Schneide immer vom Körper weg.
- Halte den Fisch besonders stabil und fest. (Ein Spezialhandschuh kann helfen)
- Das Tier muss vor dem Filetieren kurz ruhen. So entspannen sich die Muskeln.
Handhabung der Tafelmesser – das Geheimnis der Kerbe
Fischmesser für den Tafelbereich besitzen eine ganz besondere Optik und damit ist die spezielle Handhabung verbunden. Eine symmetrische Klinge würde recht schwerfällig und nahezu langweilig aussehen. Vor allem ältere Fischmesser zeigen eine kleine Kerbe an der breitesten Stellen. Mit ihr hebst du die Gräte viel besser vom Filet ab. Dafür ziehst du das Messer flach über das Fleisch. Sobald sich die Kerbe verhakt, bist du an eine Gräte gestoßen. Jetzt ziehst du sie vorsichtig heraus. Sowohl große als auch kleinere Fischgräten lassen sich über die Kerbe gut aufspüren.
Wie genau das Ganze funktioniert und welche Arbeitsschritte du zu Tisch durchführst, siehst du im folgenden Video:
Die Preise – je nach Anwendung
Der Preis für ein gutes Fischmesser richtet sich nach seiner Anwendung. Kleine Jagdmesser oder Anglermesser sind schon für 10 Euro zu haben. Spezialmesser, beispielsweise zum Entschuppen, sind etwas teurer und kosten bis zu 20 Euro. Ähnlich verhält es sich bei den Tafelmessern. Sie sind meist nur im Set zu bekommen und daher etwas teurer. Oft sind etwa vier oder sechs Stück in einem Messerset. Hochwertige japanische Fischmesser nehmen eine andere Preisklasse ein. Sie beginnen je nach Qualität bei etwa 40 oder 50 Euro. Handgeschmiedete Modelle kosten weit über 100 Euro, bleiben dir aber meist ein Leben lang in der Küche erhalten.
Kaufkriterien für Fischmesser – auf Einsatzbereich achten
Zwischen den einzelnen Fischmessern gibt es also enorme Unterschiede. Du musst dir zunächst überlegen, ob es sich um Tafelbesteck handelt oder um ein scharfes Küchenmesser. Außerdem spielt eine Rolle, ob eher Grobarbeiten oder das feine Filetieren übernommen werden soll. Eine gute Handhabung, eine optimale Balance und eine hochwertige Verarbeitung sind Grundvoraussetzungen für ein Fischmesser. Deshalb solltest du folgende Punkte bei der Auswahl beachten:
Kriterium | Hinweise |
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Klinge |
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Material |
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Griffe |
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Die wichtigsten Hersteller – WMF, Victorinox und Opinel
Ein Fischmesser sollte bei jedem guten Messerhersteller im Sortiment zu finden sein. Wie bereits erwähnt, gibt es Unterschiede im Einsatzbereich und natürlich in der Qualität. Mach dir also vorher genau Gedanken, wofür du das Messer einsetzen wirst und welche Ansprüche du an die Handhabung und die Materialien hast. Folgende Hersteller sind hier besonders interessant:
Hersteller | Besonderheit |
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WMF |
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Victorinox |
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Opinel |
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Viele der führenden Marken sind auf Onlinemarktplätzen, wie beispielsweise Amazon zu finden. Aber auch Discounter haben hin und wieder ein Fischmesser im Angebot. Vielleicht kommt dir eine dieser Marken schon bekannt vor:
- Mora
- Güde
- Marttiini
- Zwilling
- Laguiole
- Fiskars
- Linder
- Wüsthof
- Auerhahn
- Dick
Die 4 beliebtesten Fischmesser
WMF Fischbesteck 12 teilig
Besonderheiten
- für 6 Personen
- Material: Edelstahl
- spülmaschinengeeignet
- moderne Form
- mit breiter Fischgabel
Fischfiletiermesser von Fiskars
Besonderheiten
- flexible Klinge
- Länge 20 cm
- Farbe: Silber/Schwarz
- hohe Schneidkraft
- schlanke Form
Mora Allzweckmesser für Angler
Besonderheiten
- kurzer Klingenbereich
- mit Schutzhülle
- Farbe: Olive
- mit Gürtelclip
- aus rostfreiem Stahl
Deba Fischmesser von KAI
Besonderheiten
- Klingenlänge: 21 cm
- polierte Oberfläche
- rostfreier Edelstahl
- japanische Form
- robuster Messergriff
Kundentipps: Fischmesser richtig pflegen
Fischmesser sind ganz speziellen Herausforderungen ausgesetzt. In der Küche kommen sie mit den harten Schuppen und den starken sowie feinen Fischgräten in Kontakt. Die Schnittkanten sollten deshalb möglichst scharf sein oder zumindest vor dem Arbeitsgang nochmals geschärft werden. Profis empfehlen, das richtige Schleifwerkzeug immer bereitliegen zu haben. Dafür eignet sich beispielsweise ein Wetzstab aus Keramik. Um die Schärfe möglichst lange zu erhalten, ist aber auch die Pflege der Fischmesser wichtig. Folgende Punkte solltest du deshalb berücksichtigen:
- Spüle das Werkzeug am besten sofort nach der Verwendung ab.
- Es genügt fließendes klares Wasser zur Reinigung.
- Japanische Fischmesser dürfen nicht in die Spülmaschine gegeben werden.
- Tafelbesteck aus Edelstahl lässt sich in der Spülmaschine reinigen.
- Fischreste und Verschmutzungen sind sofort zu beseitigen.
- Bei Edelstahl darf auch gern Spülmittel verwendet werden.
- Achte auf den Übergang von Klinge zu Griff. Hier dürfen keine Reste zurückbleiben.
Wie wichtig die Schärfe der Fischmesser ist, siehst du beim Filetieren von Lachs oder anderen großen Arten. Im folgenden Video bekommst du noch einige Tipps dazu:
Fazit: für zartes Fischfilet
Die Zubereitung und das Servieren von Fisch bringen viele Arbeitsschritte mit sich. Ob du den Fisch erst ausnehmen musst oder feines Filet abtrennst – für jeden Einsatzbereich gibt es das passende Fischmesser. Es handelt sich also nicht um ein allgemeingültiges Modell, sondern du musst dir bei der Auswahl schon über den Aufgabenbereich im Klaren sein. Brauchst du lediglich ein Tafelbesteck mit einer breiten und stumpfen Klinge oder sollte es ein scharfes japanisches Fischmesser sein? Die Modelle sehen nämlich nicht nur unterschiedlich aus, sondern bringen auch ihre eigenen Eigenschaften mit sich. So trennst du bald hauchzarte Filets von den Fischgräten ab, löst die Haut oder genießt die zarte Speise an der gedeckten Tafel.
Weiterführende Links
- Richtiger Umgang mit Fischbesteck: https://sz-magazin.sueddeutsche.de/essen-and-…